Historie

"Unsere Landgut-Historie"

Die Untere Mühle, in jetziger Form, wurde vermutlich um 1500 erbaut.

Hierfür sprechen Erträgnisaufstellungen in den Jahren 1598 bis 1600. Es handelte sich um eine herrschaftliche Lehensmühle.

Nachdem die Mühle aus damaligem Privatbesitz in das Eigentum des Damenstiftes Bad Buchau übergegangen war, wurde sie im Besitz der Familie Thurn und Taxis bis Ende des 18. Jahrhunderts weiter geführt. Danach ging sie offensichtlich wieder in Privatbesitz über. Um 1840 wurde von einem Vorfahren der jetzigen Familie, einem Müllermeister Metzger aus Inneringen, eine Witwe namens Fischinger auf der Hofstelle angetroffen. Deshalb wurden die Mühle und die Gastwirtschaft im Volksmund bis 1942 „Fischinger Mühle“ genannt. Der Sohn Hermann des damaligen Betreibers war lange Jahre im 2. Weltkrieg, niemand ahnte, dass er nach fast 8 Jahren wieder heimkehren würde. Deshalb wurde sämtlicher Betrieb damals eingestellt. Nach seiner Heimkehr übernahm der spätere Müllermeister den Hof und absolvierte die Meisterschule. Der Mühlenbetrieb wurde 1968 eingestellt. Die Zeit der Mühlen, wie man sie kannte, war vorbei, denn die Industrialisierung schritt in Windeseile voran. Die meisten Müller wurden zu Handlangern der Futtermittelindustrie gemacht.

Der nach der ehemaligen Gastwirtschaft im Haupthaus benannte Fischinger Salon dient heute im Hotelbetrieb als Frühstücksraum.

Die Lage des Landgutes Untere Mühle am kleinen Zubringer der Donau, der „Schmeie“, ermöglichte die Stromerzeugung mittels Wasserkraft. Bereits 1911 wurde das Wasserrad durch eine Francis-Turbine der Firma Voith aus Heidenheim an der Brenz ersetzt. Dadurch konnten erhebliche Mengen Strom produziert werden, die mittels eines Abnahmevertrages mit den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken ins Netz eingespeist wurden. Die gußeiserne Francis Turbine kann heute im Haupthaus im restaurierten Wasserraum besichtigt werden. Leider wurde eine Reaktivierung der Wasserkraftanlage, vor allem durch die Gemeinde Straßberg, verhindert.

Dem Landgut Untere Mühle war seit jeher eine Wanderschäferei angeschlossen. Dr. vet. Andrea Metzger, die Tochter des Müllermeisters Hermann Metzger, übernahm diese 1991 von Ihrem Vater und machte aus dem Betrieb einen Bioland zertifizierten Ökobetrieb mit dem Ziel alle Produkte selbst zu vermarkten. Dieses Vorhaben setzte den Grundstein für den Umbau der ehemaligen Stallungen auf dem Hof in einen Gastronomiebetrieb. Im Haupthaus auf der gegenüberliegenden Seite entstand die Wollmanufaktur. Jährlich wanderte der Schäfer mit Armin Metzger auf die Winterweide an den Hochrhein bei Schaffhausen, um im Frühjahr wieder auf die Weidegebiete der Schwäbischen Alb zurück zu kehren. Ein Jahr lang wurde der Betrieb von Greenpeace Media begleitet und es entstand das Buch „Jens, Lotti und die Schafe“.

2006 wurde der Gastronomiebetrieb eröffnet. Im Jahre 2011 wütete ein Brand über die Hofstelle. Infolgedessen wurde die denkmalgeschützte Mühleneinrichtung ausgebaut und im Haupthaus das jetzige Privathotel erstellt. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten sind in den Nebengebäuden vorhanden.

Leider konnte die 2009 eingerichtete Kooperation mit einem Nachwuchsschäfer nicht wie geplant fortgeführt werden, so dass die Rohwolle heute von einem ebenfalls Bioland zertifizierten Schäfereibetrieb zugekauft wird.

Das Landgut Untere Mühle mit Hotelbetrieb, Gastronomie und angeschlossenem Öko-Grünlandbetrieb wird familiär geführt von Armin, Oscar und der Tierärztin Dr. vet. Andrea Metzger, die in 5. Generation auf dem Hof leben.

Wir freuen uns auf Sie!
Ihre Familie Metzger